150 Fragen, welche sie sich im Verlaufe eines Depotprojekts stellen sollten

 

Grundsätze
Allgemeines
Projekt
Sammlung
Sammlungsaufbewahrung
Depotkonzept
Bedürfnisse des Objekts
Betriebsablauf
Bau und Technik
Klima
Licht/Strom/IT
Materialien
Sauberkeit
Lagertechnik
Risiken und Risikoverminderung
Brandschutz und Brandbekämpfung
Wasser
Sicherheit
Schädlingsproblematik - IPM
Logistik

Standortbewirtschaftung
Bedürfnisse des Betriebs
Bedürfnisse der Mitarbeiter

GRUNDSÄTZE

  1. Wie setzen wir die realistischerweise verfügbaren Ressourcen für Investition und Betrieb so ein, dass in 100 Jahren noch möglichst viel relevantes Kulturgut vorhanden seinwird?
  2. Für 95% eine gute Lösung – für 5% ein annehmbarer Kompromiss oder eine vertretbare Sonderlösung.
  3. Ziel müsste es sein, ein über das gesamte Jahr gesehen energie-autarkes Depot zu errichten (Dem Depot wird über das gesamte Jahr nicht mehr Energie zugeführt, als es selber erzeugen kann (z.B. durch Photovoltaik auf dem Dach)
  4. Bauten sollten beim Bau, beim Betrieb und beim Rückbau nachhaltig sein und nicht zu einer Belastung der Umwelt werden.

ALLGEMEINES

  1. Ist der erforderliche Wille auf allen Ebenen vorhanden ein aussergewöhnliches Projekt umzusetzen (Commitment)?
  2. Welchen baulichen «Fussabdruck» zu hinterlassen können wir verantworten?
  3. Gibt es zwingende Termine, die in einem Depotprojekt eingehalten werden müssen (z.B. auslaufende Mietverträge)
  4. Sind die erforderlichen Mittel für ein Depotprojekt bereitgestellt (Vorbereitung, Grundlagenerhebung, Planung, Umsetzung, Umzug, Einlagerung, Standorterfassung)?
  5. Sind die Mittel vorhanden, das Depot langfristig zu betreiben (Energie, Unterhalt, Personal)?
  6. Auf welche Dauer ist die Nutzung der bestehenden oder zukünftigen Depoträume garantiert (z.B. Dauer der Mietverträge)?
  7. Gibt es Dritte die Teile der Depotinfrastruktur mitbenutzen (Abgrenzung, Kontrolle, wer erbringt welche Dienstleistungen, wer hat wann und wie Zugang)?

    PROJEKT
  8. Gibt es eine klare, schlanke Projektstruktur?
  9. Sind Ansprechpartner auf den verschiedenen Ebenen bestimmt?
  10. Sind Kompetenzen und Abgrenzungen ausreichend festgelegt.
  11. Besteht eine funktionierende Ablage für Dokumente, die zudem einfach von allen Beteiligten (auch Externe) zu nutzen ist (z.B. externe Cloud oder Projektordner auf Server)?
  12. Besteht Zugriff auf externe Fachkompetenz (Fachplaner für Depot, Lagertechnik, Logistik etc.)?

    SAMMLUNG
  13. Gibt es eine Sammlungsstrategie und ein Sammlungskonzept?
  14. Sind die Sammlungen erfasst (registriert oder inventarisiert)?
  15. Kann/soll eine Grunderfassung im Rahmen eines Umzugsprojekts geleistet werden?
  16. Sind die Sammlungen in einem Zustand, die eine Übersiedlung zulässt (Objektzustand, Schädlingsbefall (Insekten, Schimmel), Kontamination durch Biozide)
  17. Können im Zuge eines Depotumzugs die Sammlungsbestände bereinigt/verdichtet evtl. reduziert werden?

    SAMMLUNGSAUFBEWAHRUNG
  18. Werden die Sammlungsbestände in Gebinden aufbewahrt (z.B. verschachtelt)?
  19. Sind/werden die Gebinde auf die zukünftige Lagertechnik abgestimmt?
  20. Müssen spezielle Vorkehrungen zu Aufbewahrung getroffen werden (z.B. Stützen, Halterungen, Aufhängungen)?
  21. Gibt es Objekte, welche unter Verschluss zu halten sind (Waffen, heikle Akten, Gefahrstoffe)?
  22. Gibt es erschütterungsempfindliche Objekte?

    DEPOTKONZEPT
  23. Ist das Depot mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar?
  24. Ist das Depot verkehrstechnisch gut erreichbar (z.B. keine notorischen Staurouten)
  25. Gibt es eine wettergeschützte Anlieferung oder eine In-Haus-Anlieferung?
  26. Ist der Aussenbereich so dimensioniert, dass ein LKW rangieren kann, ohne den öffentlichen Strassenbereich nutzen zu müssen?
  27. Ist der Depotstandort aus der Sicht der Betriebsabläufe sinnvoll gewählt (z.B. Nähe zur Nutzung der Objekte)?
  28. Wurde ein einfaches, nachvollziehbares Depotkonzept gewählt?
  29. Sind die betrieblichen Arbeitsabläufe einfach und in logischer Abfolge konzipiert (Anlieferung, Bereitstellung/Zwischenlager, Beobachtung/Quarantäne, Behandlung, Konservierung, Bearbeitung/Vorlage, Einlagerung)?
  30. Sind klare und übersichtliche horizontale und vertikale Verkehrswege von angemessener Grösse, abgestimmt auf beladene Fördermittel vorhanden (Gangbreite, Wendekreis und Platzbedarf der beladenen Fördermittel)?
  31. Sind genügend und sinnvoll angeordnete Platzreserven vorhanden bzw. ist eine einfache Erweiterbarkeit/ Nutzungsanpassung für zukünftige Bedürfnisse möglich?
  32. Sind sachlich und/oder materialmässig zusammengehörige Objekte sinnvoll und zusammenhängend gruppiert?
  33. Sind Anordnung und Zugänglichkeit der Lagerorte (Regale, Lagerplätze, Behälter) sinnvoll?

    BEDÜRFNISSE DES OBJEKTS
  34. Sind die Platzverhältnisse so, dass die Objekte in der Lagertechnik gut erreichbar sind (Objekte nicht zu dicht gelagert, möglichst direkt zugreifbar)?
  35. Sind die Objekte so gelagert, dass für sie bei der Handhabung/Verschiebung keine Gefahr besteht (genügend breite Verkehrswege und Bediengänge, möglichst schwellenloser Zugang, Hilfsmittel wie Leitern, Steiger/Scherenbühnen)?
  36. Welche Objekte müssen/sollen nicht verschiebbar gelagert werden (z.B. unstabil stehende Gläser, Hinterglasmalerei, Grossuhren etc.)

    BETRIEBSABLÄUFE
  37. Sind die Objekte rationell zu bewirtschaften (direkte, zusammenhängend benutzbare interne Transportwege, Nadel-Öhr-Prinzip zur Aufrechterhaltung der Bewirtschaftungsdisziplin)?
  38. Lassen sich Objekte so aus Fahrzeugen ausladen bzw. in sie einladen, dass die Objekte nicht oder nur kurz durch Aussenklima transportiert werden müssen? (Ziel ist es, die Klimaschwankungen für die gegebenenfalls verpackten Objekte möglichst klein zu halten)
  39. Ist der Betriebsbereich (Anlieferung, Arbeitsräume, Beobachtungsräume, Abfallentsorgung) klar vom Depotbereich getrennt? Im Grundsatz gilt: ein Depot ist kein dauernder Arbeitsplatz.
  40. Sind genügend Flächen für die Bereitstellung, Begutachtung und Handhabung von Objekten vorhanden?
  41. Wie und wo kann mit dem Objektbestand gearbeitet werden (Kuratorenbedürfnisse, Konservatoren/Restauratorenbedürfnisse, Besucher)?

    BAU UND TECHNIK
  42. Ist der Depotbau so konzipiert, dass er auch bei einem Technikausfall über mehrere Tage das Klima zu halten vermag, vorausgesetzt, dass keine weiteren Störfaktoren hinzukommen (offene Anlieferung, offene Türen, Arbeiten im Depot)?
  43. Ist das Grundraster des Gebäudes für die Nutzung von Lagertechnik (Regale, Fahrregale, Gemäldegitter) geeignet. Zu enge Stützenraster in einer Richtung ergeben eine ineffiziente Ausnutzung des Raumes.
  44. Entsprechen die angewendeten Konstruktionen bei Gebäude und Einrichtung bezüglich Tragfähigkeit, Festigkeit und Erschütterung den gestellten Anforderungen?
  45. Reicht die Bodenbelastbarkeit aus, um die voll mit Objekten belegten Lagereinrichtungen bzw. die beladenen Förder- und gegebenenfalls Hilfsmittel zu tragen (z.B. Grafik, Bücher, Glasplattennegative, technisches Kulturgut, Grossskulpturen)?
  46. Ist die Nutzhöhe durchgängig von der Anlieferung bis zum Lagerort ausreichend?
  47. Sind Türhöhen (auch beim Aufzug) ausreichend?
  48. Sind die Türen angemessen breit (evtl. mit zweitem Flügel oder Beistoss, um grosse Objekte einzubringen?
  49. Sind Türen minimal 100cm breit und damit geeignet für den Objekttransport mit Europaletten und Hubwagen.
  50. Sind geeignete Fördermittel für den Transport der Objekte innerhalb des Depots vorhanden (Behälter, Handwagen, Hubwagen, Rolltische, Corletten, Stapler)?
  51. Gibt es geeignete Leitern, Tritte, Steiger/Scherenbühnen etc. um die Lagertechnik (z.B. Gemäldegitter) zu bedienen?
  52. Entspricht die Lagereinrichtung in Dimension, Tragkraft und Normgerechtigkeit bzgl. Lagerbehältern dem vorgesehenen Lagergut (z.B. verstärkte Fachböden)?
  53. Ist der Bodenaufbau und die Umsetzung der Einbringung des Estrichs bei vorhandenen Schienen definiert (inkl. Vorbereitung der Rohoberfläche)?
  54. Ist der Bodenaufbau abgestimmt auf die entsprechende Lagertechnik. Verfahrbare Palettenregale haben ggf. einen höheren Bodenaufbau als Standardfahrregale.

    KLIMA
  55. Ist die Bauhülle dicht?
  56. Kann das Klima im Depot im Rahmen der vorgesehenen Bandbreite mit vertretbarem Aufwand (Energie, Kosten) aufrechterhalten werden?
  57. Wie sind die langfristigen Betriebskosten für Klima-/Lüftungsanlage, Reinigung, Sicherheit Inventur?
  58. Gibt es Sammlungsbestände, die auch bei tieferen Temperaturen gelagert werden können?
  59. Gibt es Sammlungsbestände (z.B. Herbarien oder Dermoplastiken), welche aus IPM – Überlegungen bei tieferen Temperaturen (<16°C) aufzubewahren sind, um den Fortpflanzungszyklus von Insekten zu unterbrechen.
  60. Ist die Frischluftansaugung an einem geeigneten Ort platziert (möglichst schlecht erreichbar für Schädlinge, nistende Vögel, fern von Staub und Schutz)
  61. Gibt es eine Filterung der Aussenluft und gegebenenfalls der wieder verwendeten Umluft im Innern.
  62. Sind gegebenenfalls Objekte mit Biozidkontamination bei der Auslegung der Lüftung/Klimatisierung zu berücksichtigen (erhöhter Luftwechsel, Filterung)?
  63. Sind die geforderten klimatischen Bedingungen für museale Objekte zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Depots erreicht (ist der Bau genügend ausgetrocknet und die Klimatechnik verlässlich eingeregelt)?
  64. Wurde das Lüftungssystem vor Einbau der Lagertechnik bzw. Bezug des Depots durchgeblasen?
  65. Gibt es Sonderbereiche für Objekte mit speziellen Anforderungen (z.B. Kühllagerung für Farbfotos oder Trockenlagerung für Glas/Metalle)?
  66. Gibt es Schleusen zwischen einzelnen Klimabereichen?
  67. Ist sichergestellt, dass unkonditionierte Luft nicht in Depotbereiche gedrückt wird.
  68. Was passiert mit der Klimatechnik im Falle einer Fehlermeldung oder eines Defekts (Abschaltung?)

    LICHT/STROM/IT
  69. Wurde die Arbeitsplatzbedürfnisse der Depotmitarbeiter berücksichtigt (Büro, Tageslicht, Sozialraum etc.)?
  70. Welche Beleuchtungsstärke ist erforderlich (im Lagerbereich, in Verkehrswegen, in Ateliers/Werkstätten, in Büros)? Messweise festlegen!
  71. Welche Farbwiedergabequalität Ra ist erforderlich (Depots, Arbeitsräume, Ateliers, Werkstätten)?
  72. Muss die Beleuchtung vollständig UV-frei sein?
  73. Sind die Decke und gegebenenfalls die Wände und der Boden hell?
  74. Gibt es eine Stromfreischaltung in den Depots?
  75. Gibt es nicht geschaltete Steckdosen in den Räumen (z.B. für UV-Licht oder Kühlschrank)
  76. Gibt es LAN oder WLAN-Anschlüsse in den Depots?
  77. Muss die Lagertechnik geerdet sein (Potenzialausgleich)?

    MATERIALIEN
  78. Werden museumstaugliche Materialien für den Bau des Depots verwendet, die keine Schadstoffe abgeben

    SAUBERKEIT
  79. Lässt sich der Depotraum leicht sauber halten (z.B. glatte Böden, glatte Wände, keine offenen Fugen/Ritzen)?
  80. Gibt es unzugängliche Bereiche (z.B. Hohlräume), die schwer oder nicht zu reinigen sind?

    LAGERTECHNIK
  81. Sind ausreichende Grundlagen zum Bedarf an Lagertechnik (Menge, Dimension und Qualität) vorhanden?
  82. Sind Lagertechnische Einrichtungen vorhanden, welche übernommen werden sollen/können?
  83. In welchen Bereichen soll in Zukunft eine andere Aufbewahrung mit anderer Lagertechnik eingesetzt werden?
  84. Wo beeinflussen Neu- oder Umverpackungen die zukünftige Lagertechnik?
  85. Gibt es eine Koordination zwischen Lagertechnikplanung und Umzugslogistik (Einbezug von Lagergebinden in die Umzugs- bzw. Lagertechnikplanung)
  86. Sind die notwendigen Sicherheitsabstände bei Fahrregalen eingehalten?
  87. Ist die Verwendung von Fahrregalen möglich (Bodenlast?)
  88. Welche Raumhöhe ist für die Lagertechnik nutzbar (Höhe im Licht unterhalb von Installationen, Trassen und Leitungen)
  89. Gibt es Objekte, welche gehängt werden müssen und für welche Halfenschienen an der Decke vorzusehen sind?
  90. Ist die Setzung von Schienen für Fahrregalanlagen koordiniert mit dem Gewerk Boden/Estrich?
  91. Welches Podestmaterial zwischen Schienen wird toleriert (beschichteter Holzwerkstoff, Metall)?
  92. Welche Materialien sind für das Schiften bzw. Unterschlagen von Schienen toleriert.

    RISIKEN UND RISIKOVERMINDERUNG
  93. Welche Risiken sind wir bereit zu tragen? (kein Risiken zu haben ist unmöglich, je mehr Risiken wir mindern, desto teurer wird es).
  94. Sind Gebäude und Einrichtung so konzipiert, dass von ihnen keine Gefahr für die Benutzer ausgeht (Verletzungsgefahr, Einschliessungsgefahr, Belüftung, Fluchtwege, Notbeleuchtung)?
  95. Wie erfolgt die Überwachung/Kontrolle des Depots ausserhalb der Betriebszeiten (Klima, Brand, Wasser, Einbruch)?
  96. Gibt es ein Notfall- und Katastrophenkonzept?
  97. Gibt es Gefährdungen in der Umgebung (z.B. Nachbargebäude, benachbarte Gewerbe)
  98. Ist das Depot in einem Risikobereich (Gewässer, Grundwasser, Sturm, Schnee etc.)

    BRANDSCHUTZ UND BRANDBEKÄMPFUNG
  99. Ist das Gebäude brandgefährdet (z.B. alter Holzbau, brandgefährdete Nachbargebäude)?
  100. Gibt es eine Brandmeldeanlage?
  101. Welche Brandschutzanforderungen werden gestellt (EI30-EI120)?
  102. Gibt es rauchdichte Türen?
  103. Wie gross sind die Brandabschnitte bzw. wie gross sollen sie werden?
  104. Gibt es ein Brandbekämpfungssystem?
  105. Wo sind Feuerlöscher verfügbar? Welcher Typ (CO2, Wasser, Schaum)?
  106. Sind gegebenenfalls die Brandbekämpfungsanlagen abgestimmt auf die vorgesehene Lagertechnik (z.B. erforderliche Minimalabstände)?
  107. Sind Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (RWA) auf die Nutzung/Lagertechnik abgestimmt? Wo braucht es RWA?
  108. Lassen sich Rauch- und Wärmeabzugssysteme testen, ohne bei der Überprüfung die Sammlungsräume zu beeinträchtigen (Bypass)?
  109. Besteht ein Raum als eigener ggf. belüfteter Brandabschnitt für Stapler, Steiger etc. mit zugehörigen Ladestationen?
  110. Sind alle Einrichtungen im Fluchtwegbereich brandschutzmässig in Ordnung?
  111. Sind Sammlungsbestände vorhanden, welche brand-/explosionsgefährdet sind (z.B. in Alkohol aufbewahrte Tiere und Pflanzen)?

    WASSER
  112. Ist das Gebäude hochwassergefährdet?
  113. Ist das Gebäude grundwassergefährdet?
  114. Gibt es Überwachungs- oder Vorsichtsmassnahmen gegen Wasseraustritt (Druckwächter, gesicherte Rohrverbindungen, Wannen unter Geräten, Ableitbleche unter Rohren)?
  115. Gibt es Vorkehrungen (z.B. Schott), damit Wasser im Ereignisfall nicht ins Haus eintritt (insbesondere tiefer gelegene Geschosse)
  116. Gibt es einen Pumpensumpf in den tiefst gelegenen Geschossen (z.B. Aufzugsunterfahrt)?
  117. Lässt sich im Havariefall ein Absaugschlauch so führen, dass eine ggf. parallel verlaufende Evakuation von Objekten nicht behindert wird.

    SICHERHEIT
  118. Ist das Gelände umzäunt?
  119. Gibt es Schwachstellen in der Fassade (leichtes Eindringen durch Fenster, Türen, schwache Fassadenkonstruktion, Dach)?
  120. Entsprechen die Türen und Fenster einer ausreichenden Widerstandsklasse (Mehrpunktverriegelung, robuste Schlösser etc.)?
  121. Ist dem Drei-Hürden-Prinzip Rechnung getragen (drei Türen bis zum Objekt)?
  122. Gibt es eine Alarmanlage?
  123. Bestehen Altlasten im Gebäude aus einer früheren Nutzung, die eine weitere Nutzun fraglich erscheinen lassen (Schädlingsbefall, Kontamination mit Giften, Produktionsrückstände, Verschmutzung)?
  124. Gibt es Objektbestände, welche ein besonderes Risiko darstellen und für welche besondere Massnahmen getroffen werden müssen (z.B. Giftbelastung durch Biozide, feuergefährliche Materialien, überschwere oder instabile Objekte.
  125. Wurde die Gruppierung/Anordnung der Objekte auch in Hinblick auf eine mögliche Evakuation der Objekte überprüft (wichtige Objekte gut erreichbar, oder in Bereichen mit geringerer Gefährdung)?

    SCHÄDLINGSPROBLEMATIK - IPM
  126. Ist der Schutz der Objekte bezüglich Schädlingsbefall gegeben (dichte Fassade, dicht schliessende Fenster und Türen, kein Fassadenbewuchs, Unwirtlichkeitsstreifen entlang der Fassade)?
  127. Sind Fassadendämmungen und Hohlräume genügend gegen Nagetiere abgesichert (Gitter)?
  128. Besteht eine systematische Überwachung der Schädlingssituation (IPM – Integrated Pest Management)?
  129. Gibt es die Möglichkeit, Objekte mit Verdacht auf Schädlingsbefall in einem Quarantäneraum zu isolieren?
  130. Gibt es allenfalls die Möglichkeit einen Schädlingsbefall zu behandeln (thermisch, Sauerstoffentzug)
  131. Sind die verwendeten Materialien im Gebäude und die Transportgebinde für den Objekttransport auf Schädlingsbefall überprüft bzw. gegen Schädlinge behandelt (z.B. thermische Behandlung von Holzpaletten gegen Holzschädlinge)
  132. Ist die Lagertechnik so gewählt und konzipiert, dass darunter/dahinter gereinigt werden kann (verschiebbar)? Sind Abstände von den Regalen zu den Aussenwänden eingehalten?

    LOGISTIK
  133. Ist der Sammlungsumzug als integraler Bestandteil eines Depotprojekts mitberücksichtigt?
  134. Sind genügend Ressource bereitgestellt für die Vorbereitung, Umsetzung und Nachbereitung eines Umzugs?
  135. Besteht ein Benutzerreglement, das den Zugang sowie die Zuständigkeit für die Ein- und Auslagerung der Objekte klar regelt?
  136. Ist der Nutzer bereit, grössere Bereiche der Vorbereitungen und der Umzugslogistik fremd zu vergeben (z.B. als Projekte oder Werkverträge)?
  137. Sind die Verkehrswege für Abtransport/Anlieferung gegeben?
  138. Müssen Zugänge zu Gebäude/Räumen geschaffen werden?
  139. Müssen schwellenfrei Wege geschaffen werden?
  140. Ist die Beladung/Entladung trocken möglich?
  141. Gibt es genügend Bereitstellungsflächen am alten und am neuen Depotstandort?
  142. Ist das Personal genügend in der Objekthandhabung und in der Benutzung von Hilfsmitteln (Fördermittel, Sicherheitstechnik, Brandschutz, Alarm etc.)
  143. Sind die Mitarbeiter in der Nutzung geeigneter (Massen-)Verpackungsmethoden geschult?

    STANDORTBEWIRTSCHAFTUNG
  144. Ist die Objektbewirtschaftung systematisch und effizient gelöst (Eingangs-/Ausgangskontrolle der Objekte, Katalogdatenbankeinbindung, Standortmutationen, etc.)?
  145. Ist das Standortbezeichnungssystem einfach, logisch und eineindeutig (keine Verwechslungsmöglichkeit)?
  146. Wie erfolgt die Erfassung und Kontrolle der Lagerbewegungen (Standortmutationen, Leihwesen, Strich-Code-Systeme, etc.)?
  147. Wird die Einführung einer maschinenlesbaren Standortbewirtschaftung (Strich-Code/QRCode) in Betracht gezogen

    BEDÜRFNISSE DES BETRIEBS
  148. Sind die Einrichtungen und Hilfsmittel langlebig und von ausreichender Qualität?
  149. Ein ausgewogener und vollständiger Bedürfnis- und Anforderungskatalog seitens des Museums, verlässliche Mengengerüste, eine klare Definition der finanziellen Möglichkeiten und der Terminvorstellungen sowie der frühzeitige Beizug von Fachspezialisten vereinfachen die Planung eines Kulturgüterdepots.

    BEDÜRFNISSE DER MITARBEITER
  150. Sind die sozialen Bedürfnisse der Mitarbeiter (z.B. Sozialraum, Arbeitsplatzqualität, Erreichbarkeit mit ÖV, Aussenbereich) berücksichtigt.
  151. Gibt es Umkleideräume mit Dusche für Mitarbeiter?

 

Wir moderieren als Firma die Planung von Depots für Kulturgüter, bringen unsere Fachkenntnis in den Planungs- und Umsetzungsprozess ein.

Dieser Text wurde zuletzt im März 2024 überarbeitet.

 


«Je planmässiger die Menschen vorgehen, desto wirksamer trifft sie der Zufall» 

Friedrich Dürrenmatt, Schweizer Schriftsteller 1921 - 1990